Google Fonts verstößt gegen die DSGVO, LG München, 20.01.2022

Marc Wag­ner

Febru­ar 3, 2022

2 min read|

Laut einem aktu­el­len Urteil des LG Mün­chen ver­stößt die Nut­zung der Goog­le Fonts über das Con­tent Deli­very Net­work (CDN) gegen die DSGVO, da hier­bei die IP-Adres­­se des Besu­chers unge­fragt in die USA über­tra­gen wird.

Das Land­ge­richt Mün­chen hat am 20. Janu­ar 2022 ent­schie­den, dass der Ein­satz von Goog­le Fonts über ein CDN ohne die Ein­wil­li­gung des Nut­zers einen Ver­stoß gegen die DSGVO dar­stellt (AZ 3 O 17493/20). Die Wei­ter­ga­be der IP-Adres­­se stellt eine Ver­let­zung des all­ge­mei­nen Per­sön­lich­keits­rech­tes in Form des infor­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mungs­rechts nach § 823 Abs. 1 BGB dar.

Hier fin­dest du einen Arti­kel dazu, wie du in nur 5 Schrit­ten die Goog­le Fonts lokal in dei­ne Word­Press Sei­te ein­bin­den kannst.

Was sind Google Fonts? #

Goog­le Fonts sind Schrift­ar­ten, die von Goog­le unter der Apa­che Lizenz (Ver­si­on 2.0) zur kos­ten­lo­sen Nut­zung zur Ver­fü­gung gestellt wer­den (sie­he: https://fonts.google.com).

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Goog­le Fonts Bei­spie­le

Goog­le Fonts kön­nen lokal oder über ein CDN ein­ge­bun­den wer­den. Beim loka­len Ein­bin­den wer­den die Schrift­ar­ten direkt auf dem Ser­ver der Web­sei­te als TTF, WOFF, WOFF2 etc. abge­legt und über CSS ein­ge­bun­den.

Alter­na­tiv bie­tet Goog­le das dyna­mi­sche Ein­bin­den der Schrift­ar­ten über das Con­tent Deli­very Net­work (CDN) an. Hier­bei wird die Schrift­art bei Bedarf direkt vom Goog­le Ser­ver gela­den. Dies erfolgt Cli­ent-Sei­­tig durch den Brow­ser des Besu­chers. Hier­bei wird dann auch die IP-Adres­­se des Nut­zers über­tra­gen, was wie­der­um gegen die DSGVO ver­stößt.

Warum stellt das Einbinden von Google Fonts ein Problem dar? #

Im Ver­fah­ren vor dem Land­ge­richt Mün­chen hat­te die Betrei­be­rin die Goog­le Fonts dyna­misch über das CDN von Goog­le ein­ge­bun­den, ohne dafür vor­ab von jedem Besu­cher die Ein­wil­li­gung ein­zu­ho­len. Dar­an stör­te sich der Klä­ger und ver­lang­te Unter­las­sung und Scha­den­er­satz.

Das Urteil vom LG München #

Das Land­ge­richt Mün­chen gab der Kla­ge statt. Die uner­laub­te Wei­ter­ga­be der dyna­mi­schen IP-Adres­­se an Goog­le ver­letz­te das all­ge­mei­ne Per­sön­lich­keits­recht in Form des infor­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mungs­rechts. Zusätz­lich sprach das LG Mün­chen dem Klä­ger Scha­den­er­satz in Höhe von 100 € zu.

Quellen: #

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Arti­kel von:

Marc Wag­ner

Hal­lo, Marc hier. Ich bin der Grün­der von Forge12 Inter­ac­ti­ve und bereits seit über 20 Jah­ren lei­den­schaft­lich dabei Web­sei­ten, Online­shops, Anwen­dun­gen und SaaS-Lösun­gen für Unter­neh­men zu ent­wi­ckeln. Vor der Grün­dung habe ich bereits in Bör­sen notier­ten Unter­neh­men gear­bei­tet und mir aller­lei Wis­sen ange­eig­net. Die­ses Wis­sen möch­te ich nun an mei­ne Kun­den wei­ter­ge­ben.

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